Das neue Dorf

Architektur
Die Wohneinheiten sind Modular aufgebaut. Man beginnt mit einem effizienten Starter-Home, welches für Single- und Zwei-Personen Haushalte geeignet ist. Das sich um den Nasszellen-Kern angelegte Raumkontinuum wird durch präzis gesetzte Verengungen in Küche, Wohnen/Schlafen, Entree und Bibliothek gegliedert. Dies erzeugt ein ansprechendes Raumerlebnis und erlaubt eine Zonierung der Wohnbereiche. Dazu lassen sich weitere Norm-Module ergänzen, die sich mit festen oder flexiblen Nutzungen ausstatten lassen. Es können somit nicht nur Wohneinheiten, sondern auch Arbeits-, Gewächs-, Freizeit- und Gemeinschaftsmodule hinzugefügt werden. Diese volumetrische Ausweitung akzentuieren den architektonischen Ausdruck und lassen Zwischenräume entstehen, die als Aussenbereich , Zwischenklimazone oder Greenhouse ausformuliert werden können. Das Starter-Home besitzt sechs und jedes weitere Modul zwei bis zu vier mögliche Andockpunkte. Diese polyvalent wachsende Konzeption ermöglicht sowohl kleine autonome Wohneinheiten sowie auch ganze Wohnagglomerate mit mehreren Familien.

Konstruktion
Das Starter-Home wird vor Ort gebaut. Alle weiteren Module sind für eine Vorfabrikation und Transport geeignet. Die Aussenwände bestehen aus vertikalen aneinander gereihten Holzbohlen aus Lärchenholz und werden mit Hartholzdübeln auf Binder gesteckt. Kieferngewächse wie die Lärche sind harte Nadelhölzer, sehr witterungs- und säurebeständig und dadurch sehr Dauerhaft. Ausserdem gilt die Lärche als schwer entflammbar und weisst wenig Schwund bzw. Risse auf, was den Einsatz im Innen- sowie Aussenberich ermöglicht. Diese Einschalige Bauweise weißt nicht nur optimale Werte bezüglich Nachhaltigkeit und Wärmedämmverhalten auf, sondern kann dank des geringes Gewicht durch Manneskraft in kurzer Zeit erstellt werden. Demzufolge kann die graue Energie auf ein Minimum reduziert werden. Um die Hölzer als nachhaltige Ressource für den Bau und zum heizen langfristig nutzen zu können, ist es zwingend notwendig neue Wälder und Baumschulen mit den anzulegen. Der Boden besteht aus Holzkastenelemente die zu Flächenelementen zusammengefügt werden und zusätzlich zur Aussteifung beitragen. Das Pfettendach im 30° Winkel ist auf der Sonne zugewandten Seite mit 15m2 Photovoltaik Paneelen und auf der anderen mit Kupferblech eingedeckt. Die Hohlräume der Boden und Dachelemente sind mit Holzwolle gefüllt und reduzieren die vertikale Wärmetransmission.

Energie
Die Modul-ensemble funktionieren energetisch möglichst autark. Dabei streben wir eine flexible Energienutzung aus verschiedenen Energiequellen an. Wind und Sonnenenergie soll ohne lange Transportwege direkt beim Verbraucher in Strom umgewandelt werden. Überschuss wird ins lokale Stromnetz eingespeist. Bei einem vier Personenhaushalt mit einem Starterhome und drei weiteren Modulen mit je 15m2 PV-Paneelen, gehen wir von eine approximativen Leistungsspitze von 4'500 kw/h/Jahr aus.
Biomasse aus Haus- und Landwirtschaft soll zentral gesammelt und vergärt werden. Das Biogas kann anschliessend über Leitungen verteilt oder stationär in Tanks beim Nutzer gelagert und zum heizen verwendet werden. Ergänzend dazu besitzt jedes Starter-Home einen Kaminofen. Mit Holzpellets und Biogas kann zugleich ein Blockheizkraftwerk für Strom und Wärmeerzeugung genutzt werden. Je nach Geographie kann auch Wasserkraft genutzt werden.